Die Lernziele der SPS-Programmierung für Elektroingenieure beinhalten den Erwerb umfassender Kenntnisse in der Anwendung und Programmierung von Automatisierungsgeräten. Zu Beginn wird ein fundiertes Verständnis der verschiedenen Programmiersprachen nach DIN EN 61131-3 vermittelt, und es wird gelernt, mit dem Projektierungssystem TIA-Portal zu arbeiten. Die Grundlagen der Variablen, Datentypen und Zahlensysteme sowie die Umsetzung logischer Funktionen werden behandelt, um eine solide Basis in der SPS-Programmierung zu schaffen.
Im weiteren Verlauf wird das Wissen in der Automatisierungstechnik vertieft, insbesondere in den Bereichen Programmstrukturen, Bibliotheken und die Anwendung von Multiinstanzen für Zähler und Zeiten. Auch das Arbeiten mit Funktionsbausteinen (FC, FB, DB) sowie die Anwendung von Vergleichs- und Zeitfunktionen wird erlernt. Weiterhin wird die Flankenauswertung und die Handhabung von Speicherfunktionen vermittelt, um eine flexible Steuerung von Prozessen zu ermöglichen.
Die Visualisierung von Prozessen mit WinCC im TIA-Portal wird als weiteres Lernziel behandelt. Hierbei wird das Erstellen und Einbinden von Systemmeldungen, Rezepturen sowie das Umsetzen von Warnungen und Alarmen gelernt. Zudem wird die Animation von Bildobjekten und die Schaltflächensteuerung in Bildschirmmasken sowie die Integration der Visualisierung mit einem Basic-Panel behandelt.
Im Modul zur Industrie 4.0 und der Nutzung von Factory IO wird das Erstellen und Automatisieren von Pick & Place- sowie Palettierer-Anlagen erlernt. Die Nutzung von virtuellen SPS wie PLCSim sowie die Durchführung von Prozesssimulationen werden ebenfalls vermittelt. Zudem wird das Anwenden von SCL (Structured Control Language) und speziellen Baugruppen im Zusammenhang mit Projektarbeiten behandelt.
Die Projektarbeit und die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung bieten die Gelegenheit, das erlernte Wissen praktisch anzuwenden und weiter zu vertiefen. Hier werden unter anderem die Handhabung von Datentypen, Gültigkeitsbereichen und Bausteinhierarchien sowie die Anwendung von Schrittketten behandelt.
Im letzten Modul wird der Umgang mit der Structured Control Language (SCL) fokussiert. Dabei lernen die Teilnehmer die Nutzung des SCL-Editors, die Prozesssimulation mit Factory IO sowie die Umsetzung von Anweisungen und Programmsteuerung. Die Anwendung von mathematischen Funktionen, Operatoren und die Steuerung von Programmen mit Bedingungen (IF, CASE, FOR, WHILE, Repeat UNTIL, GOTO) wird erlernt, um komplexe Automatisierungsaufgaben effizient zu lösen.